Montag, 1. Juli 2013

Die Nadel

Der wirklich geniale Film Trainspotting inspirierte mich dazu ein Gedicht über diesen in allen Drogen-Filmen als magisch inszenierten Moment - dieses mit fast schon religösem Eifer exerziertem Ritual des Rauschgiftkonsums - zu schreiben.



Die Nadel

Der Geschmack des Gummis –köstlich und rein
Exquisite und edler als selbst der teuerste Wein
Ist Zeichen für den ersehnten Beginn des Rituals.
Die Erlösung kocht duftend im Silber des heiligen Grals.

Drei Augenpaare verfolgen keuchend ihren Fluss
In das Instrument dessen Ruf ich folgen muss.
Die Adern schwellen vor lauter demütiger Gier
Betteln um den Segen, brauche ihn! Gib ihn mir!

Die Zeit gefriert, als ein Tropfen auf der Spitze tanzt.
Frohlocke, als die Nadel ihr Zeichen in meine Haut stanzt.
Mit leichtem Druck strömt es in meine Venen,
Erleichtertes Aufatmen und Freudentränen.

Löse den Schlauch und der Staudamm bricht.
Freudige Ekstase spiegelt sich auf meinem Gesicht,
während ich auf Schwingen ins Paradies getragen.
Bis mein Herz verkrampft und sich weigert zu Schlagen.


PS: Ich habe nie Drogen genommen und habs auch nicht vor ;)

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