Freitag, 18. Januar 2013

Morgenfolter

Es gibt kaum etwas auf dieser Welt, das den männlichen Verstand auf so mannigfaltige Art und Weise beflügeln kann, wie das weibliche Geschlecht.
Kein Wunder also, dass es so viele Gedichte, Lieder und Geschichten über diese faszinierenden engelsgleichen Wesen gibt, die mit nur einem kurzen Blick, einem Lächeln oder einem Augenschlag unseren Verstand in höhere Sphären tragen.
Da diese Werke aber meist sehr persönlich sind und ihr Wert mit den damit verbundenen Gefühlen einhergeht, ist es für mich besonders interessant zu erfahren, wie diese Gedichte auf andere wirken.




Morgenfolter

Holde düstre kalte Nacht,
Der Morgen in seiner roten bracht
Im täglich Tauziehen um die Vorherrschaft
In meinem Schädel gähnend Leere klafft.

Ihr Anblick den Intellekt mir raubt.
Hektisch klopfend Herz und schwitzend Haut,
Die Zunge fest am Gaumen klebt,
Wenn sanft den leuchtend Blick sie hebt.

Wandelst vor mir auf der Begierde Schwingen
Verbiege mich, geißle mich, kann dir nicht entrinnen.
Dein duftend Haar, dein gleitend Gang,
dein ewig Lächeln, mein Starren herrlich Zwang.

Strahlender, warmer Morgen,
Bringst mir alte Sorgen.
Sie, so nah und doch so fern,
Meine Schüchternheit des Kummers Kern.


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